Schulpflichtige Kinder, die vom Schulbesuch zurückgestellt sind, werden zur Förderung ihrer Entwicklung in die Vorklasse aufgenommen.

 

Ein durchgängiges Prinzip der Förderung in der Vorklasse ist das ganzheitliche Lernen. Die Aufteilung in Handlungsfelder bzw. Lernbereiche dient der Orientierung über Aufgaben und Ziele der Vorklasse. Den Kindern werden Lern- und Spielsituationen angeboten, die ihren Wahrnehmungs- und Erlebniswelten angemessen sind – sie sollen ihnen helfen, ihre Lern- und Handlungsfähigkeiten zu entwickeln. Sie lernen das Lernen, entwickeln in einem geschützten Raum ihre Persönlichkeit weiter und üben miteinander achtsam umzugehen. Da nur entspannte Kinder in der Lage sind, sich gut zu konzentrieren, werden Entspannungsübungen, Phantasiereisen, autogenem Training und Yoga viel Raum gegeben. Die Vorklassenleiterin sieht sich als Begleiterin auf dem Weg der Kinder, sich selbst wahrzunehmen, ihren eigenen Wert zu erkennen, kreativ zu sein und auch Fehler machen zu dürfen. Auch das gewaltfreie Lösen von Konflikten und das Verzeihen lernen wird in authentisch-realen Situationen geübt. Die Achtung vor der Andersartigkeit Anderer nimmt während des Unterrichtsgeschehens einen hohen Stellenwert ein. Und nicht zuletzt haben die Kinder die Möglichkeit im Rahmen eines strukturierten und ritualisierten Unterrichtes täglich “große und kleine” Entscheidungen zu treffen und das zielstrebige Arbeiten zu üben. Das natürliche, universale und intuitive Lernen ihrer ersten Lebensjahre wird ihnen durch kunterbunte soziale Interaktionen – innerhalb des Rahmenplanes für Vorklassen – noch weitestgehend ermöglicht. Durch ko-konstruktives Lernen, also das Lernen von- und miteinander, sollen die Kinder für die Anforderungen des Anfangsunterrichtes “stark” gemacht werden. Die Lernaufgaben für das Leben, auf Neues neugierig zu werden und vor allem Spaß am gemeinsamen Lernen zu haben stehen an erster Stelle des Stundenplanes.